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24.04.2017

Alarmübung: Verladeunfall bei Speditionsunternehmen (24.04.2017)

Einsatzstichwort: TH-Alarm Gefahrgutunfall
Einsatzmeldung: Verladeunfall
Einsatzort: Lüchtringer Weg, Holzminden
Alarmierte Schleifen: Gefahrgutzug Holzminden, ELW-Schleife
Fahrzeuge: MTW-EL, ELW 1, TLF 24/50 m. PLA 250, WLF-Bauhof m. AB-Gefahrgut, WLF m. AB-Sondergeräte, RW, LF 16-TS, MTW, LF 20/16
Eingesetzte Kräfte:
Alarmzeit: 17:32 Uhr

Bericht:
Am frühen Montagabend alarmierte die Leitstelle in Hameln den Gefahrgutzug der Ortsfeuerwehr Holzminden zum Betriebsgelände eines Holzmindener Speditionsunternehmen. Hier sollte es im Rahmen von Verladearbeiten an einem Lastkraftwagen zu einem Unfall mit einem Gefahrstoff gekommen sein.

Während die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr in gewohnter Weise am Gerätehaus in der Wallstraße eintrafen und sich hier auf den bevorstehenden Einsatz vorbereiteten sowie die einzelnen Funktionen besetzten, fuhr der MTW-EL als Vorausfahrzeug die gemeldete Einsatzstelle an. Der hier eingesetzte Führer des Gefahrgutzuges gewann so schnell erste Informationen, welche an den ebenfalls bereitstehenden Einsatzleitwagen übermittelt und ausgewertet werden konnten.

Nach dem Eintreffen des Gefahrgutzuges wurde der Bereich um den betroffenen Lastkraftwagen weiträumig abgesperrt und mit dem Errichten eines Dekontaminationsplatzes begonnen. Parallel wurde von den Einsatzkräften des TLF 24/50 ein vorsorglicher Löschangriff zur Sicherstellung des Brandschutzes eingerichtet. Der Angriffstrupp des Fahrzeuges rüstete sich mit schwerem Atemschutz und Kontaminationsschutzhauben aus und ging anschließend an der Absperrung in Bereitstellung.

Schnell war ein erster Trupp mit schweren Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet und ging zur Unfallstelle vor, um die Erkundungsmaßnahmen auszuweiten und erste Maßnahmen durchzuführen. Glücklicherweise bestätigte sich hier die vorliegende Information, dass es zu keinen Verletzten gekommen war. Allerdings steckte die Gabel eine Gabelstaplers in einem 1000-Liter-Kunststoffgebinde, welches - so die Übungsannahme - mit der stark ätzenden und brandfördernden Chemikalie Perchlorsäure befüllt war und auslief.

Ein anliegender Straßenablauf wurde durch das Setzen eines sogenannten "Gully-Ei" abgedichtet und die bereits ausgelaufene Chemikalie wurde mit einem speziellen Chemikalienbinder abgestreut und aufgenommen. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dieser Einsatzlage um eine Übungssituation handelte, wurden die Kläranlage der Stadt Holzminden sowie die Untere Wasserbehörde lediglich fiktiv informiert. Reell angefordert wurde die Notfallbereitschaft eines Holzmindener Chemieunternehmens, welche durch den dortigen Werkschutz informiert und zur Einsatzstelle geordert wurde. Durch diesen Bereitschaftsdienst konnten weitere wertvolle Produktinformationen gewonnen werden.

Über die auf dem Rüstwagen mitgeführte Rettungsbühne konnten ein Zugang und eine sichere Arbeitsfläche am betroffenen Lastkraftwagen geschaffen werden. Da ein vollständiges Abdichten der Leckage nicht möglich war, wurde mit dem Umpumpen der rund 500 Liter Restprodukt begonnen. Dies geschah mittels einer Handmembranpumpe sowie einem auf dem Abrollbehälter "Sondergeräte" mitgeführten Notbehälter.

Nach der Dekontamination der eingesetzten Einsatzkräfte und dem Rückbau der Einsatzstelle erfolgte eine Nachbesprechung unter allen beteiligten Personen. Übungsbeobachter und Ausarbeiter des Szenarios, Ortsbrandmeister Michael Nolte und Gefahrgutzugführer Holger Kleinod, zeigten sich zufrieden mit der erbrachten Leistung der Einsatzkräfte. Ein besonderer Dank ging an die Geschäftsführung des Speditionsunternehmens Hamann für die Bereitstellung des Übungsobjektes.

Ebenfalls im Einsatz war der Einsatzleitwagen des Rettungsdienstes mit dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, welcher dank glücklicherweise keinen verletzen Personen nicht tätig werden musste.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: J. Drescher
Fotos: K. Reim/D. Kumlehn/M. Stahlmann