2. Zug übt Wohnungsbrand mit Menschenrettung (20.04.2017)
Am Mittwochabend fand eine Zugübung des 2. Zuges zum Thema Menschenrettung über tragbare Leitern statt. Der Zug, bestehend aus ELW 1, HLF 20/16, TLF 24/50, LF 16-TS, RW und MTW,wurde zu einem Wohnungsbrand in der Liebigstraße alarmiert.
Dem Zugführer Holger Kleinod bot sich beim Eintreffen folgende Lage: Aus dem Erdgeschoss eines zweigeschossigen Wohnhauses dringt Rauch. Zwei Personen werden vermisst. Die Holzmindener Drehleiter ist ausgefallen, die Drehleiter aus Höxter ist bei einem Einsatz gebunden, so die Übungsannahme.
Das HLF wurde zur Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff einesetzt. Der bereits auf der Anfahrt mit Pressluftatmern ausgerüstete Angriffstrupp setzte den Verteiler und ging zur Menschenrettung mit einem C-Rohr unter Nullsicht ins Erdgeschoss vor. Mittels Rechter-Hand-Suche vorgehend fand er schnell den Brandherd und suchte anschließend die Erdgeschoss-Wohnung weiter nach Personen ab.
Währenddessen machten sich zwei Personen im 1. Obergeschoss bemerkbar. Die Besatzungen von RW und TLF wurden daher vom Zugführer zur Menschenrettung über Leitern eingesetzt. Mit der Mehrzweckleiter vom Rüstwagen können diese die Personen retten. Die Geretteten berichteten den Einsatzkräften von zwei weiteren Hausbewohnern, jedoch war unklar ob sich diese noch im Objekt befanden.
Der zweite Atemschutztrupp des HLF wurde zur Menschenrettung im Keller eingesetzt. Er fand dort eine bewusstlose Person mit Oberschenkel-Fraktur und rettet diese via Rettungstuch und Fluchthaube.
Die Besatzung des TLF baute eine Wasserversorgung zum HLF auf. Der Rüstwagen übernahm die Einsatzstellenabsicherung, mittels Material vom Verkehrssicherungs-Rollcontainer wurde die Liebigstraße einspurig gesperrt. Die Mannschaft des Einsatzleitwagens dokumentierte unterdessen das gesamte Einsatzgeschehen und unterstützte den Einsatzleiter bei der Führung des Zuges, zum Beispiel bei der Suche nach Wasserentnahmestellen.
Zur Ablösung des ersten Trupps wurde noch ein dritter Trupp unter Atemschutz im Erdgeschoss zur Erkundung des letzten Raumes und zur Brandbekämpfung eingesetzt. Belüftungsmaßnahmen wurden ergriffen.
Schließlich konnte "Feuer aus" gemeldet werden. Die vierte Person wurde vom 2. Trupp mit Rückenverletzungen im Keller aufgefunden. Um diese möglichst schonend zu retten wurde sie auf ein Rettungsbrett übergehoben und durch ein Kellerfenster achsengerecht gerettet.
Nach Übungsende wurde das Gerät zügig verlastet, um die Verkehrsbehinerungen in der Liebigstraße so gering wie zu möglich zu halten. Zur Nachbesprechung wurde ins Gerätehaus Wallstraße verlegt. Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und entsprechender Manöverkritik endet der Zugdienst bei Kaltgetränken in gemütlicher Runde.
Die Zugübung griff thematisch die vergangenen Modulausbildungsdienste auf, neben Verkehrssicherung waren tragbare Leitern ausgebildet worden, weshalb im Übungsgeschehen auf die Drehleiter verzichtet wurde.
Die Verantwortlichen bedankten sich bei der Firma Symrise für die Bereitstellung des Übungsobjekts, bei Michael Nolte für die Übungsbeobachtung, bei Dieter Kumlehn und Jannik Drescher für die Übungsvorbereitung und bei der Jugendfeuerwehr für die Verletztendarstellung.
Von: T. Kumlehn
Fotos: J. Drescher/D. Kumlehn
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