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27.01.2012

Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Holzminden (27.01.2012)

Die dringende Notwendigkeit, für ein angemessenes, den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechendes Gerätehaus zu sorgen sowie zahlreiche Ehrungen und Beförderungen waren die bestimmenden Themen bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Holzminden.

In seinem ersten Jahresbericht als Ortsbrandmeister, nach der Wahl vor einem Jahr, konnte Michael Nolte auf ein mit insgesamt 215 Alarmierungen vergleichsweise ruhiges Einsatzjahr zurückblicken. Das Einsatzgeschehen setzt sich zusammen aus 21 Brandeinsätzen (14 Entstehungs-, 7 Klein- und 2 Großbrände), 175 technischen Hilfeleistungen, neun blinden Alarmen sowie 10 nachbarschaftlichen Löschhilfen.

Besonders in Erinnerung geblieben sind dabei der Wohnungsbrand mit einer Toten in der Bahnhofstraße sowie die Evakuierung von 10.000 Einwohnern nach dem Bombenfund in der Fürstenberger Straße. 

Momentan sind in der Ortsfeuerwehr 143 Kameraden (darunter 13 Frauen) aktiv, 51 von ihnen sind Atemschutzgeräteträger. Hinzu kommen 34 Alterskameraden, 60 Feuerwehrmusiker sowie 22 Jugendfeuerwehrmitglieder. 

Die Aus- und Fortbildung wurde in den Einheiten in zwölf Zugübungsdiensten des 1. Zuges, vier Zugübungsdiensten des 2. Zuges, zehn Zugübungsdiensten des Gefahrgutzuges sowie insgesamt 73 Gruppenübungsdiensten betrieben. Darüber hinaus wurden Kameraden in der Truppmann-Ausbildung, zahlreichen Lehrgängen auf Kreisebene sowie an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) weiterqualifiziert.

Dazu kamen zahlreiche Aktivitäten in den Bereichen Brandschutzerziehung (19 mal), Brandsicherheitswachen (schwerpunktmäßig in der Stadthalle), Jugendfeuerwehr (u.a. 39 Dienste) und Jugendspielmannszug (22 Auftritte und 70 Übungsabende).

Deutlich wurde Nolte bei seiner Forderung nach einer Lösung der bekannten Gerätehaus-Problematik. Hier habe es im vergangenen Jahr wieder Besprechungen gegeben, doch liege hier noch viel Arbeit vor den Beteiligten. Nolte weiter: "Die Feuerwehr hat ihre Hausaufgaben gemacht und ihren Bedarf definiert. Zusammen mit der Verwaltung haben wir Eindrücke gesammelt und Lösungen in Niedersachsen begutachtet. Jetzt gilt es den Weg in Holzminden zu bereiten."

Er stellte klar, dass neben allen Diskussionen um Ehrenamtskarte, Feuerwehrrente und andere Motivationsversuche eine zeitgemäße, den Unfallverhütungsvorschriften entsprechende Ausstattung notwendig sei, wenn man weiterhin Freiwillige für die Erfüllung der kommunalen Pflichtaufgabe Brandschutz gewinnen wolle.

Bürgermeister Daul nahm dies in seinem Grußwort auf und versprach, dass man hier in diesem Jahr einen Schritt vorangehen werde. Wichtig sei die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Er sprach den Einsatzkräften seinen Dank aus und betonte die Wichtigkeit von Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung in Zeiten des demografischen Wandels.

Auch die neu gewählte Vorsitzende des Ausschusses für allgemeine Ordnung und Feuerwehr der Stadt Holzminden, Regina Hufnagel, dankte den Einsatzkräften, aber auch deren Partnern und Familien für ihr Engagement. Auch sie bezeichnete die Situation des Gerätehauses als größte anstehende Herausforderung.

Stadtbrandmeister Helmut Schneider gab einige Zahlen der Stadtfeuerwehr bekannt. So bestehe die Feuerwehr derzeit aus 219 Kameraden und 33 Kameradinnen in den vier Ortsfeuerwehren. Dazu kämen 72 Jugendfeuerwehrleute. Im abgelaufenen Jahr gab es 245 Einsätze zu verzeichnen.

Weiter konnte er bekanntgeben, dass der Auftrag zur Errichtung der Infrastruktur für die digitale Alarmierung durch den Landkreis vergeben worden sei und für den Herbst mit der Einführung zu rechnen ist. Die Stadt habe Mittel bereitgestellt um kurzfristig die erforderlichen Alarmempfänger beschaffen zu können.

In einigen persönlichen Worten gab Schneider bekannt, dass er ab kommendem Mai für das Amt des Stadtbrandmeisters nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Die Ortsbrandmeister und ihre Stellvertreter hätten sich in einer Wahl für Manfred Stahlmann als Nachfolger ausgesprochen. Er dankte allen Weggefährten innerhalb und außerhalb der Feuerwehr mit denen er in seinen 30 Dienstjahren als Stadtbrandmeister zusammengearbeitet habe.

Kreisbrandmeister Hans-Hermann Brandt gab die Einsatzzahlen 2011 für den Landkreis bekannt: Insgesamt 931 Einsätze, davon 372 Brandeinsätze und 559 Hilfeleistungen. Es sei gut, dass die Notfallseelsorge neu organisiert und die Erreichbarkeit nun wieder rund um die Uhr sichergestellt sei. Er appellierte an die Kameraden, dieses Angebot bei Bedarf zu nutzen.

Weiterhin freute er sich, dass im Landkreis Holzminden nun bereits fünf Kinderfeuerwehren bestehen und zwei weitere in Gründung seien. Hier können Kinder vor Erreichen des Jugendfeuerwehralters an die altersgerecht an die Feuerwehrarbeit herangeführt werden. Dies sei der richtige Weg um auch in Zukunft genügen ehrenamtliche Einsatzkräfte gewinnen zu können. Er kritisierte jedoch, dass die NABK derzeit nur 60 Prozent der benötigten Lehrgangsplätze anbieten könne.

Anschließend konnte Kreisbrandmeister Brandt Feuerwehrehrenzeichen für langjährige Dienste im Feuerlöschwesen an folgende aktive Kameraden verleihen:

  • für 25 Jahre: Klaus-Peter Ohm (Gruppe 1)
  • für 40 Jahre: Thomas Winter (Gr. 1) und Detlef Lindner (Gr. 3)

Außerdem wurden vier Kameraden mit dem Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes für langjährige Mitgliedschaft geehrt:

  • für 40 Jahre: Wilhelm Balke und Manfred Großmann (beide Gr. 7)
  • für 50 Jahre: August Kumlehn (Gr. 1)
  • für 60 Jahre: Wilhelm Haasper (Gr. 2 (sic!))

Auch zahlreiche Beförderungen konnten wieder ausgesprochen werden. Befördert wurden:

  • zur Feuerwehrfrau: Nadine Euteneuer (Gr. 7)
  • zum Oberfeuerwehrmann/zur Oberfeuerwehrfrau: Jan-Pierre Hempel, René Timmermann, Malte Schöning, Sarah Jungermann (alle Gr. 3), Pascal Eger und Ralf Naumann (beide Gr. 7)
  • zur Hauptfeuerwehrfrau: Swenja Willecke (Gr. 4)
  • zum 1. Hauptfeuerwehrmann: Reinhard Böker (Gr. 3)

  • zum Löschmeister: Tobias Hauske (Gr. 3)
  • zum Oberlöschmeister: Wolfram Gabriel (Gr .1)

  • zum Hauptbrandmeister: Michael Nolte (Gr. 3)

Mit Erreichen der Altersgrenze wurden die Kameraden Fred Eckart und Herbert Gronstedt aus der aktiven Wehr in die Altersabteilung übernommen. Ortsbrandmeister Nolte würdigte ihre persönlichen Leistungen in der Feuerwehr, was Bürgermeister Daul mit dem Überreichen eines Präsentes unterstrich.

Der nun folgende Punkt war kurzfristig in die Tagesordnung aufgenommen worden: Es lag ein Antrag auf Ernennung des Kameraden Herbert Gronstedt zum Ehrenmitglied vor. Herbert Gronstedt war 49 Jahre lang in der Ortsfeuerwehr Holzminden aktiv, davon 37 Jahre als Alarmfahrer, wofür er bereits das goldene Feuerwehrehrenkreuz erhalten hat. Er hat die Kameradschaft in der Feuerwehr Holzminden auf vielfältige Weise bereichert, die Aufzählung der einzelnen Verdienste würde den Rahmen dieses Berichts sprengen.

Nachdem die Versammlung dem Antrag einstimmig stattgegeben hatte, wurde Herbert Gronstedt mit einer Urkunde offiziell als Ehrenmitglied ausgezeichnet und nichts drückte dabei das Gefühl, dass Herbert diese Auszeichnung verdient hat, so gut aus wie der minutenlang anhaltende Beifall aller Anwesenden. Anstelle des sonst üblichen Löscheimers bekam Herbert Gronstedt ein anderes würdiges Präsent überreicht: Eine ehemalige Werkzeugkiste von "seinem" TLF 16/25, mit dem er die längste Zeit seiner Alarmfahrertätigkeit unzählige Einsätze gefahren hat, gefüllt mit allerlei Leckerem und Nahrhaftem.

Ortsbrandmeister Michael Nolte, freute sich wieder jungen Kameraden aus der Jugendfeuerwehr in die Reihen der Aktiven übernehmen zu können. Folgenden Kameraden nahm er per Handschlag das Dienstversprechen ab (in Klammern die Gruppe, in der sie zukünftig Dienst tun werden): Stefan Berger und Phillip Kunz (beide Gr. 1), Kevin Marquardt (Gr. 3), Kai Hartmann und Darvin Jestremski (beide Gr. 7).

Durch die Versammlung wurden für die kommenden sechs Jahre folgende Beisitzer im Ortskommando in ihren Ämtern bestätigt: Holger Großkopf (Kassenführer), Karl-Gerhard Dierks (Schriftführer), Roland Loges (Kleiderwart) und Horst Dienemer (Sicherheitsbeauftragter).

Zudem konnte Ortsbrandmeister Michael Nolte nach im in den letzten Wochen erfolgter Anhörung der aktiven Kameraden in den Gruppen und Zügen folgende Führer und stellvertretende Führer der taktischen Einheiten für die Dauer von drei Jahren einsetzen:

  • 1. Zug: Olaf Jungermann, Frank Schmidtmann
  • 2. Zug: Dieter Kumlehn, Jörg Kittelmann
  • Gefahrgutzug: Holger Kleinod, Carsten Bertram
  • Gruppe 1: Wolfram Gabriel, Sven Timmermann
  • Gruppe 3: Detlef Lindner, Horst Dienemer
  • Gruppe 4: Marcel Schünemann, Christian Willecke
  • Gruppe 7: Jörg Kittelmann, Björn Freise und Kai Eckstein

Zuletzt wies Ortsbrandmeister Nolte noch auf die anstehende Großveranstaltung "50 Jahre Niedersächsische Jugendfeuerwehr" im Juni in Holzminden hin, bevor die Versammlung bei einem Imbiss mit vielen fachlichen und persönlichen Gesprächen ausklang.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: J. Schwingel; Fotos: L. Schrader