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23.10.2009

Die Stadthalle brennt (23.10.2009)

 

Dichter Rauch drückt aus den Fenstern im hinteren Bühnenbereich der Stadthalle, es riecht nach Feuer. Zügig weist Einsatzleiter Manfred Stahlmann die Kräfte des alarmierten ersten Zuges ein. Die Fahrzeuge fahren vor, die Drehleiter wird in Stellung gebracht, fertig ausgerüstete Atemschutzgeräteträger gehen vom HLF direkt zur Menschenrettung vor.

Bis hierher durchaus realistisch, die zahlreichen interessierten Zuschauer und die Erläuterungen über Lautsprecher lassen jedoch erkennen, dass es sich um die Jahreshauptübung der Ortsfeuerwehr Holzminden handelt. Und auch der Rauch ist nur ungiftiger Disconebel, der Brandgeruch ist dem gleichzeitigen Brenntag geschuldet.

Angenommen wurde ein technischer Defekt in einem Steuergerät der Bühnentechnik während einer Theatervorführung. Das Feuer kann sich zunächst unbemerkt entwickeln. Die Stadthalle wurde evakuiert, jedoch werden acht Personen des Theater- bzw. Bühnenpersonals vermisst. Die Brandsicherheitswache vor Ort versucht das Feuer mit tragbarem Feuerlöschgerät einzudämmen, der Versuch scheitert jedoch. Über Funk geht der Notruf bei der Kooperativen Regionalleitstelle in Hameln ein.

Gemäß AAO wird der erste Zug der Ortsfeuerwehr Holzminden alarmiert. Vom TLF 16/25 und dem HLF 20/16 gehen insgesamt vier Atemschutztrupps über zwei Zugänge zur Menschenrettung ins Gebäude vor. Die DLK wird zu Menschenrettung aus dem dritten OG eingesetzt. Zusätzlich wird vom HLF eine Schiebleiter eingesetzt. TSF und SW werden für den Aufbau einer Wasserversorgung zurückgehalten. Schnell ist klar, dass dieser Einsatzlage mit einem Zug nicht zu begegnen ist. Der zweite Zug wird nachalarmiert und bildet einen eigenen Abschnitt.

Der zweite Zug bekommt den Auftrag eine leistungsfähige Wasserversorgung aufzubauen. Dazu werden dem Zugführer zusätzlich TSF und SW unterstellt. Im Gegenzug soll das TLF 24/50 die Brandbekämpfung unterstützen.

Von der Sollingstraße her wird durch die Mannschaft des LF 16-TS eine Wasserversorgung über die Rohrbrücke aufgebaut. Der RW leuchtet die Einsatzstelle aus und stellt das Schnelleinsatzzelt für eine Verletztensammelstelle bereit. Ein RTW der Johanniter-Unfallhilfe übernahm die Versorgung der Verletzten, die von der Jugendfeuerwehr gemiemt wurden.

Vom oberen Teich her wird durch die Einheiten TSF, SW und WLF mit AB-Sondergeräte eine zweite Wasserversorgung über eine doppelte B-Leitung zum Tanklöschfahrzeug aufgebaut.

Das Tanklöschfahrzeug schirmt den Hallenbereich durch Einsatz des Monitors, eines Hydroschildes sowie eines B-Rohres ab. Aufgrund des intensiven Such- und Rettungseinsatzes im Gebäudeinneren werden später die Atemschutzgeräteträger des zweiten Zuges im ersten Einsatzabschnitt eingesetzt.

In gewohnter Weise wurden die Einsatzmaßnahmen, die diesmal die Schwerpunkte Menschenrettung und Wasserversorgung hatten, kommentiert. Bei der anschließenden Manöverkritik lobten sowohl die Feuerwehrführung als auch die Ehrengäste den Einsatz der insgesamt 74 Feuerwehrkameraden.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: J. Schwingel