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31.07.2016

Amtshilfe für Polizei: 49 Junghengste in Neuhaus ausgebrochen (31.07.2016)

Einsatzstichwort: TH-Einsatz Gruppenstärke
Einsatzmeldung: VORSICHT bei der Anfahrt! Amtshilfe Polizei: 49 entlaufene Pferde einfangen
Einsatzort: B 497 Holzminden-Neuhaus-Schönhagen, B 241 Schönhagen-Amelith-Lauenförde, K 53 Derental-Winnefeld, Neuhaus
Alarmierte Schleifen: Großschleife Neuhaus (2:56 Uhr), ELW-Schleife Holzminden (3:43 Uhr)
Fahrzeuge: LF 8, TLF 24/50, MTW (Neuhaus); ELW 1, MTW-EL, MTW (Holzminden); MTW, GW-Öl (Lauenförde); ELW-MTW, StLF 10/6 (Schönhagen); TSF-W (Nienover-Amelith)
Eingesetzte Kräfte: 50
Alarmzeit: 2:56 Uhr

Bericht:
In der Nacht zu Sonntag wurde der Polizei von mehreren Stellen in und um die Ortschaft Neuhaus im Solling eine Gefahr durch freilaufende Pferde gemeldet. Wie sich unter Hinzuziehung eines Verantwortlichen herausstellte, waren insgesamt 49 Junghengste von einer Weide nahe der Ortschaft ausgebrochen. Infolge des Ausbruchs ereigneten sich mehrere Verkehrsunfälle, bei denen es nur erkennbar knapp nicht zu Personenschäden kam.

Um weitere Unfälle durch die offenbar in Panik geratene und völlig unberechenbare Herde zu vermeiden, errichtete die in Amtshilfe hinzugezogene Feuerwehr an etlichen Stellen Straßensperrungen und hielt diese über viele Stunden aufrecht. Weiterhin wurden Einheiten der Feuerwehr in der weitläufigen Umgebung zur Suche nach versprengten Herdenteilen eingesetzt.

Um 2:56 Uhr wurde zunächst die Ortsfeuerwehr Neuhaus mit dem Stichwort "TH-Einsatz Gruppenstärke" alarmiert. Die Lageerkundung ergab, dass die ausgebrochene Herde von ihrer Weide im Bereich des Ortsausgangs Neuhaus Richtung Schönhagen zunächst durch den Ort entlang der Bundesstraße gelaufen war und später gewendet und sich Richtung Schönhagen begeben hatte. Teile der Herde sonderten sich ab und irrten versprengt im Umfeld der Ortschaft Neuhaus umher.

Mehrere Verkehrsunfälle, bei denen unter anderem das Fahrzeug eines für die Tiere Verantwortlichen durch die Pferde teils übersprungen und teils von der Straße geschoben worden wie auch ein Streifenwagen erheblich demoliert worden waren, unterstrichen die Gefahren, die insbesondere für den Verkehr von der offenbar in Panik geratenen Herde ausgingen.

Nach Sondierung der Lage und Abstimmung mit den Verantwortlichen der Polizei wurde der bei der Ortsfeuerwehr Holzminden stationierte Einsatzleitwagen alarmiert, um den Einsatz in dem weitläufigen Einsatzgebiet zu koordinieren. Er ging am Gerätehaus Neuhaus in Stellung. Die Ortsfeuerwehr Neuhaus sperrte unterdessen die Abzweigung Neuhaus-Winnefeld der B 497 und den Ortsausgang Richtung Schönhagen.

Die hinzualarmierte Ortsfeuerwehr Lauenförde sicherte an der Abzweigung Lauenförde-Brüggefeld der B 241 und den Abzweig Derental-Winnefeld. Die über die Leitstelle Northeim alarmierte Ortsfeuerwehr Schönhagen sicherte den Ortsausgang Schönhagen Richtung Neuhaus sowie die Abzweigung zum Erlebniswald, während die Ortsfeuerwehr Amelith die Ortschaft Amelith absicherte.

Gegen halb sieben Uhr am Morgen waren 21 von 49 teils schwer verletzten Tieren eingefangen, zwei Stunden später 29. Zwei der Junghengste wurden im Bereich Neuhaus-Silberborn, vier in Schönhagen aufgefunden. Die Verantwortlichen des Gestüt-Betreibers kümmerten sich um die tierärztliche Versorgung der zum Teil stark blutenden Junghengste. Eines der Tiere wurde bei einem Sturz schwer verletzt und musste im Verlauf des Vormittages vor Ort eingeschläfert werden. Zwei weitere wurden in die Tierklinik nach Hannover gebracht. Ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera unterstützte die Suchmaßnahmen aus der Luft, musste jedoch bald wegen schlechten Sichtverhältnissen abdrehen.

Die beiden eingesetzten Mannschaftstransportwagen der Ortsfeuerwehr Holzminden erhielten Suchaufträge in den Bereichen Derentaler Straße Richtung Derental, Torfhaus Richtung Silberborn, B 497 Richtung Mühlenberg, Fohlenplacken Richtung Hohe Eiche sowie in Zusammenarbeit mit der Forst in den Bereichen der Wild(pferd)wiesen, die nacheinander abgearbeitet wurden. Hier konnten jedoch jeweils keine Tiere ausgemacht werden.

Gegen Mittag, als noch immer nicht alle Tiere eingefangen waren, wurde von der Polizei in Abstimmung mit der Straßenmeisterei entschieden die zulässige Höchstgeschwindigkeit in den betroffenen Bereichen aus Sicherheitsgründen auf 50 km/h zu begrenzen und entsprechende Hinweisschilder aufzustellen. Kameraden der Feuerwehr Neuhaus unterstützen hierbei die Polizei bei der Unkenntlichmachutg der Tempolimitbeschilderung im Bereich des Wildparks. Die Straßensperren der Feuerwehr konnten daraufhin nach und nach aufgehoben werden.

Gegen 15 Uhr konnte die Ortsfeuerwehr Holzminden ihren Einsatz nach rund elf Stunden beenden, die Ortsfeuerwehr Neuhaus unterstützte unterdessen weiterhin bei der Suche nach den vereinzelten Tieren.

Diese Suchaktion wurde neben der Ortsfeuerwehr Neuhaus am Nachmittag auch von privaten Reitern unterstützt.
Im Verlauf dieser Suche konnten weitere 10 Pferde im Bereich des Ortes Amelith entdeckt werden. Die Tiere wurden dann über die B497 in Richtung der Weide gebracht. Hierfür wurde die Bundesstraße ab Abzweigung Winnefeld bis Ortseingang Neuhaus wieder voll gesperrt.

Nach rund 17 Stunden, konnte auch der Einsatz für die Feuerwehr Neuhaus gegen 19:30 Uhr beendet werden beendet werden. Zu diesem Zeitpunkt wurden weiterhin 4 Pferde vermisst.

Update 01.08. (19:30 Uhr): Im Laufe des Tages wurden weitere 2 Pferde gefunden.

Kategorie: Einsätze-Fw-Neuhaus, Einsätze-Fw-Holzminden
Von: J. Schwingel/P. Duwe
Fotos: T. Stahlmann/M. Stahlmann/L. Schrader/P. Duwe