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14.10.2011

Jahreshauptübung diesmal beim Täglichen Anzeiger (14.10.2011)

Eine Verpuffung in der Setzabteilung. Es kommt zu einem Brand mit starker Rauchentwicklung. Das Gebäude wird evakuiert, die Feuerwehr alarmiert. Schnell ist klar: Zwei Personen werden vermisst. Blitzschnell hat der Rauch auch die Eingangshalle erreicht, sodass weiteren Personen der Fluchtweg abgeschnitten ist.

Soweit der erste Teil des Szenarios der diesjährigen Jahreshauptübung der Ortsfeuerwehr Holzminden, die diesmal im Verlagsgebäude des Täglichen Anzeigers in der Zeppelinstraße stattfand. Doch damit nicht genug:

Durch die Aufregung um das Feuer und die Vermissten kommt es zu einem Verkehrsunfall bei dem eine Person in ihrem Fahrzeug eingeklemmt wird. In der Folge unterläuft einem Gabelstaplerfahrer ein Bedienfehler, wodurch eine rund 900 Kilogramm schwere Papierrolle ins Wanken gerät und eine Person unter sich begräbt.

Kurzum, die Holzmindener Feuerwehr hatte sich wieder einiges einfallen lassen um den zahlreich erschienenen Interessierten ihr Können zu demonstrieren. Während das ganze Jahr über unzählige Übungsdienste, Einsatz- und Alarmübungen eher im Verborgenen ablaufen, steht bei der Jahreshauptübung die öffentlichkeitswirksame Präsentation im Vordergrund.

Nach der Begrüßung durch den neuen Holzmindener Ortsbrandmeister, Michael Nolte, kamen - wie gewohnt unter fachkundiger Kommentierung - gut 70 aktive Kameraden mit dem gesamten Fahrzeugpark der Ortsfeuerwehr zum Einsatz. Erstmals wurden dabei die beiden Züge der Ortsfeuerwehr nicht gleichzeitig sondern nacheinander eingesetzt, sodass die Zuschauer beide Übungsschwerpunkte vollständig mitverfolgen konnten. Dies bot sich auch von der Übungslage her an, da die Züge jeweils geschlossen einen Einsatzabschnitt abarbeiteten.

Der 1. Zug übernahm den Einsatzabschnitt "Brandeinsatz mit Menschenrettung" und brachte sofort zwei voll ausgerüstete Atemschutztrupps zur Suche der vermissten Personen in den Einsatz. Gleichzeitig stellte sich ein Sicherheitstrupp bereit und über eine Steckleiter konnten die Personen aus den Redaktionsräumen im ersten Obergeschoss gerettet werden. Die Drehleiter leuchtete die Einsatzstelle aus und deutete eine Riegelstellung zur "Rotation" an.

Auch wenn aufgrund des laufenden Drucks der Samstagsausgabe auf den Einsatz von Löschwasser und Disconebel zur Übungsdarstellung verzichtet werden musste, kam mit dem schnellen Vorgehen der Einsatzkräfte schnell "Einsatzstellenatmosphäre" auf. Die Löschwasserversorgung wurde durch TSF und SW 1000 vom Hydranten her aufgebaut.

Nachdem im ersten Übungsteil alle "Verletzten", dargestellt von Aktiven der DLRG-Ortsgruppe Holzminden, gerettet waren, kam auch schon der Alarm für den 2. Zug. An der Laderampe wurden gleich zwei häufig zur technischen Rettung eingesetzte Gerätearten gezeigt. Zum einen musste eine patientenschonende Rettung aus dem demolierten PKW mit hydraulischem Rettungsgerät durchgeführt werden. Hierbei kamen neben Schere und Spreizer auch Rettungszylinder zum Einsatz.

Zum anderen wurden Hebekissen eingesetzt um den unter der Papierrolle eingeklemmten Arbeiter zu befreien. Zudem stand der Staplerfahrer unter Schock und musste betreut werden. Alle Arbeiten geschahen in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfallhilfe, die mit einem RTW vor Ort war und den rettungsdienstlichen Teil übernahm. Die Einsatzstelle wurde unter anderem mit dem Beleuchtungsballon vom RW 2 ausgeleuchtet.

Quasi als Zugabe zu den gezeigten Leistungen der aktiven Kameraden stellte auch der Jugendfeuerwehrspielmannszug sein Können unter Beweis und gab ein zünftiges Platzkonzert. Auch der TAH nutzte die Gelegenheit zur Öffentlichkeitsarbeit und lud die Besucher im Anschluss an die Übung zu einer Besichtigung der erneuerten "Rotation" (Druckmaschine) ein.

Bevor die Mannöverkritik im Gerätehaus Wallstraße mit einem Imbiss gemütlich zuende ging, dankte Ortsbrandmeister Michael Nolte den beteiligten Feuerwehrleuten für den gelungenen Ablauf. Anhand einer als Lagekarte aufgemachten Präsentation erläuterte er den Übungsteilnehmern und den anwesenden Gästen die Übungslage und die getroffenen Maßnahmen.

Bürgermeister Jürgen Daul lobte den Einsatz der Feuerwehr und betonte, dass die Jahreshauptübung nur der Tag sei, an dem das Engagement für viele sichtbar werde. Hervorzuheben sei jedoch, dass die Kameraden sehr viel Zeit in Ausbildung und Übung investierten um stets für Einsätze gut gerüstet zu sein. Ein Bild von der Übung machten sich auch Kreisbrandmeister Hans-Hermann Brandt und seine Stellvertreter Dirk Hartmann und Wolfgang Brandt.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: J. Schwingel;
Fotos: F. Kleinod, T. Schwingel