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14.11.2018

Kellerbrand und Verkehrsunfall: 2. Zug übt am Pollmannsgrund (14.11.2018)

Im Rahmen seines Übungsdienstes am Mittwochabend führte der 2. Zug der Feuerwehr Holzminden eine Übung durch. Mit der Einsatzmeldung "Unklare Rauchentwicklung Pollmannsgrund/Heyne und Penke, mehrere Personen noch im Gebäude." wurden die Einheiten über Sprechfunk alarmiert.

Der Zug rückte mit den Fahrzeugen ELW 1, HLF 20/16, LF 16-TS, TLF 24/50, RW, und MTW sowie einem Rettungswagen der Johanniter-Unfallhilfe zur angegebenen Einsatzstelle aus.

Nach der Erkundung bot sich dem Zug- und den Gruppenführern folgende Lage: Im Keller des Industriegebäudes war ein Brand ausgebrochen, der Hausmeister wies auf vermisste Personen hin, die sich noch im Gebäude befinden mussten.
An der Rampe der LKW-Abfertigung war es zu einem Verkehrsunfall gekommen. Der verunfallte PKW mit zwei eingeklemmten Insassen war mit den Vorderrädern auf der Rampe zum Stehen gekommen.

Der Zugführer Holger Kleinod wies aufgrund dieser Lage dem HLF und dem TLF den Abschnitt Brandbekämpfung zu. RW und LF 16-TS übernahmen die technische Rettung. Um die medizinische und technische Rettung eng abzustimmen, wurde in diesem Abschnitt auch die Rettungswagenbesatzung der Johanniter-Unfallhilfe eingesetzt.

Vom HLF ging ein Angriffstrupp unter Pressluftatmern mit dem ersten Rohr linker Hand unter Nullsicht (dargestellt durch Übungsnebel) zur Personensuche in den Keller vor. Gleichzeitig wurde ein Sicherheitstrupp bereitgestellt. Das TLF baute unterdessen eine Wasserversorgung zum HLF auf. Der Angriffstrupp konnte den Brandherd zügig lokalisieren und das Feuer löschen.

Die weitere Befragung des verwirrten Hausmeisters ergab derweil, dass sich im Keller drei Personen befinden mussten. Als Aufenthaltsort konnte er eine Reinigungsmaschine nennen.

Der Angriffstrupp fand eine Person im hinteren Bereich des Kellers und rettete diese. Danach wurde er vom zweiten Trupp abgelöst, welcher die Personensuche fortsetzte. Ein Sicherheitstrupp stand unterdessen vom TLF bereit. Die beiden übrigen vermissten Personen konnten im hinteren Kellerbereich, sowie neben einer Reinigungsmaschine gefunden und schließlich gerettet werden. Der Keller wurde zudem taktisch belüftet.

Im Einsatzabschnitt des verunfallten PKW führten die Einsatzkräfte zunächst umfangreiche Abstütz- und Sicherungsmaßnahmen gegen ein Abrutschen des Fahrzeugs durch. Parallel wurde eine Zugangsöffnung für den Rettungsdienst geschaffen sowie ein Geräteablageplatz aufgebaut.

Als Methode zur achsengerechten Rettung der PKW-Insassen entschieden sich die Einheitsführer für die sogenannte "Tunnel-Methode". Dabei wird sich vom Heck des Fahrzeugs durch den Kofferraum zu den Personen vorgearbeitet. Hierzu wurde unter anderem auch die Rücksitzbank entfernt. Nach genauerer Abstimmung mit dem Rettungsdienst wurde zusätzlich noch das Dach des PKW eingeschnitten und mit einem Hydraulikzylinder nach oben gedrückt um ausreichend Raum für eine schonende Rettung via Rettungsbrett zu schaffen.

Der ELW 1 unterstützte den Zugführer über die gesamte Übung bei der Einsatzleitung. Die Kommunikation konnte dabei dank kurzer Wege über einen Führungsassistenten sichergestellt werden.

Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft wurde die Übung nachbesprochen, woran auch Ortsbrandmeister Michael Nolte teilnahm. In diesem Rahmen wurde auch der bei der Übung noch bis zur sogenannten "Nullsicht" verrauchte Keller im nun rauchfreien Zustand besichtigt.

Die Verantwortlichen des zweiten Zuges bedankten sich abschließend beim Betreiber für die Bereitstellung des Geländes und des Gebäudes sowie bei der Firma Alburg für den Übungs-PKW. Der Dank für die die Übungsausarbeitung galt den Kameraden Marcel Schünemann, Torsten Melms und Dieter Kumlehn sowie für die Verletztendarstellung den Kameraden Friedrich Albrecht und Karl Kumlehn von der Altersabteilung. Weiterer Dank wurde außerdem der Presse für die regelmäßige Berichterstattung ausgesprochen.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: T. Kumlehn; Fotos: D. Kumlehn