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Die Jugendfeuerwehr Silberborn

– Inzwischen über 40 Jahre jung –

Die ehemalige selbständige Gemeinde Silberborn wurde am 1. Januar 1973 in die Stadt Holzminden eingemeindet und war dann ein Ortsteil der Stadt. Der frühere Gemeindebrandmeister Otwin Schrader war mit sofortiger Wirkung Ortsbrandmeister. Unter seiner Leitung entschloss das Kommando der Ortsfeuerwehr eine Jugendgruppe in der Feuerwehr zu gründen. In Holzminden hatte man mit der Jugendfeuerwehr bereits gute Erfahrungen gemacht. Dies kam der neu zu gründenden Gruppe zugute.

Am 17. Mai 1973 trafen sich dann der Ortsbrandmeister Otwin Schrader, Stadtbrandmeister Helmut Schneider sen. und die Betreuer Rüdiger Schrader, Reinhold Heinemeyer und Heinz-Erwin Bunselmeier auf der Bühne des Dorfgemeinschaftshauses, um die Jugendfeuerwehr Silberborn zu gründen.
Der Einladung waren neben den aktiven Kameraden auch 15 Jugendliche gefolgt. Diese waren:

Günter Meyer *
Joachim Müller *
Detlef Koch *
Friedel Koch *
Michael Schrader *
Volkmar Dörries *
Axel Heinemeyer *
Lothar Koch (verstorben)
Ulrich Marturski
Kurt Kraaz
Detlef Manke
Olaf Schrader
Peter Christmann
* = noch in der Wehr

Da einige Dienstbücher bei einem Feuer zerstört wurden, waren die beiden noch fehlenden Gründungsmitglieder nicht zu ermitteln.
Nach der Bestätigung der Gründung wurde Rüdiger Schrader zum Jugendfeuerwehrwart bestellt. Die Jugendlichen wählten sich einen Gruppenführer, einen Schrift- und einen Kassenwart. Diese Selbstorganisation ist auch heute noch gebräuchlich.

Unter Berücksichtigung der Termine anderer Vereine wählte man den Dienstag als Übungsabend aus. Der Dienst sollte wöchentlich um 18 Uhr stattfinden.

Auch heute noch ist der Dienstag, 18 Uhr der Übungsabend der Jugendfeuerwehr!

Die ersten Dienstabende

An den ersten Dienstabenden fuhr man mit dem Silberborner Fahrzeug, einem TSF mit Gruppenbesatzung auf Borgward-Fahrgestell, nach Holzminden und schaute der dortigen Jugend über die Schulter. Es wurde für den Kreiswettbewerb die Übung nach der FwDV 4 geübt und die Jugendlichen auf ihre späteren Aufgaben vorbereitet. Beim ersten Wettbewerb in Stadtoldendorf konnten die Jugendlichen am 7. Juli 1973 aus der Hand des damaligen Kreisbrandmeisters August Oppermann einen Pokal und eine Urkunde für den 3. Platz in Empfang nehmen. Für die kurze Zeit des Bestehens und Übens war dieses ein besonderer Erfolg.

Im Laufe des Jahres konnten dann auch die von der Jugendfeuerwehr Holzminden gebraucht zur Verfügung gestellten gebrauchten Kombinationen gegen neue Kombinationen, die von der Stadt Holzminden nach Anweisung durch den Stadtbrandmeister Helmut Schneider sen. beschafft wurden, ausgetauscht werden.

Das erste Zeltlager

Im Juli 1973 nahmen dann 14 Silberborner am Landeszeltlager in Dorum teil. Rund 2.500 Jugendliche verlebten eine Woche Zeltlagerromantik vor dem Nordseedeich und einige unserer Kameraden gehörten mit zum Abbaukommando, welches nach dem Lager Aufräumarbeiten vornahm. Weitere Jugendliche traten der Gruppe bei und zum Jahreswechsel 1973/74 zählte man 17 Mitglieder.

Obwohl die Jugendlichen keine besonderen Ansprüche stellten, wurden sie von Anfang an aus der Kasse der aktiven Wehr unterstützt. Um die finanzielle Ausstattung zu verbessern, wurden in den Jahren 1974 – 1976 im Kurpark an einem Sonntagvormittag mehrmals Schauübungen für Einwohner und Gäste durchgeführt. Auch Altpapiersammlungen im Ort führten zu einer Verbesserung der Kassenlage. Insgesamt hat die Jugendfeuerwehr rund 200 Tonnen Altpapier gesammelt.

Fahrten und Lager

Ohne auf alle Zeltlager im Detail einzugehen, folgt hier eine Auflistung der Lager und der Besonderheiten:

1973 Landeszeltlager in Dorum/Nordsee, 1. Zeltlager mit 2.500 Teilnehmern
1974 Landeszeltlager in Grömitz, Teilnahme erst ab 14. Lebensjahr möglich
1975 Kreisjugendtreffen in der Jugendherberge Silberborn und Zeltlager in Stadtoldendorf sowie Stadtzeltlager auf Sylt
1976 Kreiszeltlager in Hohenbüchen, Zeltlager in Löwenhagen mit Abnahme der Leistungsspange
1977 Stadtzeltlager in Derental
1978 Erste eigene Fahrt in die Jugendherberge nach Bad Wildungen mit eigenem Bus, der erst wenige Tage vorher fertiggestellt war
1979 Erstes eigenes Zeltlager in Müden an der Örtze/Lüneburger Heide, die Verpflegung erfolgte durch die Jugendherberge und Kreiszeltlager am Humboldtsee
1980 Eigenes Zeltlager in Borgwedel an der Schlei, Stadtzeltlager in Derental
1981 Eigenes Zeltlager in einem Steinbruch bei Relliehausen, erstmals eigene Verpflegung, gewaschen wurde sich in der Ilme und Kreiszeltlager in Fürstenfeld/Steiermark
1982 Eigenes Zeltlager in Rühle, da der eigene Bus aus dem Verkehr genommen war, erfolgte die Fahrt mit Fahrrädern und der Transport mit einem Leihwagen
1983 Stadtzeltlager in Borgwedel/Schlei
1984 Kreiszeltlager am Humboldtsee
1985 Pfingstzeltlager in Stadtoldendorf, Zeltlager in Burhave mit eigenem Zelt
1986 Kreiszeltlager in Neuhaus
1987 Zeltlager in Holzminden, Zeltlager am Edersee
1988 Kreiszeltlager Humboldtsee, Wochenendzeltlager in Holzminden, Bootsfahrt mit THW
1989 Stadtzeltlager in Wienhausen/Lüneburger Heide
1990 Kreiszeltlager in Stadtoldendorf
1991 Zeltlager in Rudersdorf/Berg gemeinsam mit den Kameraden aus Rudersdorf/Berg und Fürstenfeld; Organisation erfolgte durch JF Silberborn
1992 Stadtzeltlager in Burhave/Nordsee, gemeinsam mit den Kameraden aus Fürstenfeld und Rudersdorf/Berg
1993 Landeszeltlager in Fürstenfeld/Steiermark, gemeinsam mit JF Holzminden
1994 Segeltörn in Holland gemeinsam mit der JF Neuhaus wurden zwei Segelschiffe gechartert
1995 Stadtzeltlager in Herzebrock/Clarholz
1996 Kreiszeltlager in Obernkirchen auf dem Bückeberg
1997 Eigenes Zeltlager in Dorum zur Erinnerung an das erste Zeltlager im Jahre 1973; über 30 Personen kamen zum Lagerabend!
1998 Stadtzeltlager in Wienhausen
1999 Kreiszeltlager am Stemmer See
2000 Segeltörn in Holland, Wieder gemeinsam mit der JF Neuhaus. Insgesamt nahmen 58 Personen teil. Es wurden 3 große Segelschiffe gechartert.
2001 Stadtzeltlager in Neuenheerse, Zeltlager anl. des Landeswettbewerbes in Sulingen parallel dazu Zeltlager mit den restlichen Jugendlichen in Groß-Ringmar bei Bassum
2002 Kreiszeltlager am Stemmer See
2003 Segeltörn in Holland
2004 Stadtzeltlager in Burhave, gemeinsam mit den JF Holzminden, Neuhaus und Fürstenfeld/Steiermark
2005 Kreiszeltlager am Stemmer See
2006 Gemeinsames Zeltlager mit den Kameraden aus Rudersdorf/Berg in Österreich
2007 Stadtzeltlager in Wienhausen und Zeltlager anl. des Landeswettbewerbes in Osterode
2008 Kreiszeltlager in Almke bei Wolfsburg
2009 Segeltörn in Holland
2010 Stadtzeltlager am Axelsee
2011 Kreiszeltlager in Almke
2012 Zeltlager in Dorum
2013 Stadtzeltlager am Lippesee

Insgesamt wurden 340 Tage in Zeltlagern verbracht.

Die Zeltlager waren immer herausragende Ereignisse für die Jugendlichen, aber auch für die Betreuer. Zusätzlich wurden auch noch eine Vielzahl von Tagesfahrten, z.B. zum Safaripark, Heidepark, zu Messen und Ausstellungen, in den Harz und zu verschiedenen Sportveranstaltungen durchgeführt. Bei allen Lagern kam die Kameradschaft nicht zu kurz. Bei den eigenen Zeltlagern der JF Silberborn gab es immer Abschlussabende. Hier haben uns sehr oft Kameraden des Kommandos und auch Eltern besucht. Diese Teilnahme war immer sehr zahlreich und gleichzeitig auch eine Anerkennung der Jugendarbeit. Die Vorbereitungen, aber auch die Fahrten und Lager selbst haben gerade den Betreuern große finanzielle Opfer und auch Freizeit und Urlaub gekostet. Den Jugendlichen wurden in all den Jahren sorgenfreie Fahrten geboten.

Allen, die hierbei mitgewirkt haben, gilt es Dank zu sagen.

Jugendfeuerwehrwarte

Die Leitung der Jugendfeuerwehr obliegt dem Jugendfeuerwehrwart. Dieses ergibt sich aus der Jugendordnung, die in der Satzung der Stadt Holzminden für die Freiwillige Feuerwehr enthalten ist. Danach ernennt der Ortsbrandmeister den Jugendwart nach Anhörung der Mitgliederversammlung für die Dauer von drei Jahren.

Bisherige Jugendfeuerwehrwarte waren:
1973 – 1975 Rüdiger Schrader
1975 – 1980 Otto Dörries
1980 – 1992 Friedel Koch
1992 – 1998 Thomas Melching
1998 – 2010 Nils-Peter Kriegel
seit 2010 Markus Koch

Neben den Jugendfeuerwehrwarten waren auch eine Vielzahl junger Kameraden als Betreuer tätig. Diese Betreuer, die den Jugendwart bei seiner Arbeit unterstützen sollen, sind im einzelnen nicht mehr festzustellen. Genannt seien hier nur Thomas Melching, Mario Martin, Lothar Koch, Joachim Müller, Rainer Kriegel, Axel Heinemeyer, Katharina Kriegel und Markus Koch, die jeweils länger als fünf Jahre als Betreuer tätig waren. Gerade in den letzten Jahren wird es immer schwieriger, die zeitaufwendige Jugendarbeit mit beruflichen und privaten Belangen in Einklang zu bringen. Der erforderliche Zeitaufwand wird von Arbeitgebern und Dienstherrn nur selten eingesehen und Freistellungen für die Jugendarbeit werden immer seltener. Aber gerade in der Jugendarbeit hat das ehrenamtliche Engagement einen hohen Stellenwert. Dieses ehrenamtliche Engagement gilt es zu stützen und auf diesem Weg soll der Appell, der auch landesweit formuliert wird, nach außen getragen werden.

Weitere Höhepunkte

Weitere wichtige Ereignisse in der zeitlichen Reihenfolge sind:

Herbst 1973: Es werden im Dorfgemeinschaftshaus Räume für die Feuerwehr hergerichtet
Sommer 1977: Zeltfest anl. des 75jährigen Bestehens der Freiw. Feuerwehr Silberborn mit Übergabe des TSF-GW
Sommer 1978: Anschaffung der ersten eigenen T-Shirts mit Aufdruck
Herbst 1978: „Die Jugendfeuerwehr stellt sich vor“. Veranstaltung in der Stadthalle Holzminden
1980 werden im Feuerwehrhaus die Räume der ehem. Sparkasse für die Ortsfeuerwehr umgebaut. Es entsteht u.a. ein eigener Jugendraum
Herbst 1980: Die Jugendfeuerwehr veranstaltet im Dorfgemeinschaftshaus einen eigenen „Bunten Abend“
Sommer 1981: Kreiszeltlager in Fürstenfeld, erste Kontakte nach Österreich werden geknüpft.
1982: Der selbst ausgebaute ELW wird außer Dienst gestellt. Ein ELW wird neu beschafft
Sommer 1983: Zeltfest mit Pokalwettbewerb anl. des 10-jährigen Jubiläums. Es sind fast 250 Jugendfeuerwehrmitglieder zu Gast und nehmen am Festumzug teil. Beim Fest wird OrtsBM Otwin Schrader mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet
1986: Das erste eigene Zelt (SG 40 mit Vorzelt) wird beschafft
1987: Ein Anhänger mit Planenaufbau wird von der aktiven Wehr beschafft
1989: Beim Besuch einer Delegation der FF Rudersdorf/Berg wird dieser ein JF-Helm überreicht. Anschließend wird dort auch eine der ersten JF im Burgenland gegründet
1990: Neue T-Shirts mit selbst entworfenem Aufdruck werden beschafft
Sommer 1991: Im Zeltlager in Rudersdorf/Berg, Burgenland, beginnt die Freundschaft mit dieser Jugendwehr
1993: Neue Uniformen (Latzhose mit Jacke) werden beschafft. Um diese Anschaffung tätigen zu können, verzichten viele Aktive auf eigenen Bedarf !
1994: Der vorhandene Anhänger wird verkauft und ein größerer Anhänger beschafft
Sommer 1994: Ein neues T-Shirt wird zum Segeltörn entworfen
Sommer 1997: Erstmals werden Mädchen in die Jugendfeuerwehr aufgenommen. Neue Sweatshirts mit Aufdruck werden gekauft
1998: 25 Jahre Jugendfeuerwehr Silberborn. Ein ganzes Dorf feiert das Jubiläum im Festzelt
Winter 2000: Auf der Mehrzweckspielfläche wird eine Eisbahn hergerichtet
Sommer 2000: Kurz vor dem Segeltörn bekommen alle Mitglieder einen Rücksack von Ute und Lothar Koch gesponsort
2001: Die Jugendfeuerwehr bekommt ein Schlauchboot von Fam. Schmiechen und für alle Mitglieder neue T-Shirts zum Landeswettkampf von Christine und Andreas Heider gesponsort
Sommer 2001: Das erfolgreichste Wettkampfjahr, Kreismeister, gute Platzierung beim Bezirk und erstmalige Teilnahme einer Gruppe aus dem Kreis Holzminden am Landeswettbewerb
2002: Zeltfest 100 Jahre Feuerwehr Silberborn
2003: am 17. Mai, dem Gründungstag der Jugendfeuerwehr wird das 30-jährige Bestehen mit allen Jugendwehren aus dem Kreis in Silberborn gefeiert
Sommer 2003: Kreismeister, gute Platzierung beim Bezirk und erneute Teilnahme einer Gruppe aus dem Kreis Holzminden am Landeswettbewerb
2005: Zweiter Platz beim Kreiswettbewerb und Teilnahme am Bezirkswettbewerb
2007: Erster Platz beim Kreiswettbewerb und Teilnahme am Bezirkswettbwerb. Auf Bezirksebene 7. Platz und damit für den Landeswettbewerb qualifiziert. Dort: 13. Platz; Erster Platz beim Jubiläumswettbewerb in Lobach
2009
: Ausrichter für den Kreiswettbewerb in Holzminden; Platz 1
2013:
Erster und dritter Platz auf Kreisebene und Plätze 26 und 33 auf Bezirksebene

Neben der feuerwehrspezifischen Ausbildung war in den vergangenen 40 Jahren die allgemeine Jugendarbeit ein Schwerpunkt der Arbeit der Jugendfeuerwehr. Aus den Jahresberichten geht hervor, dass bis zu zwei Drittel der geleisteten Stunden für diese Jugendarbeit mit Aktionen wie z.B. Modellbau, Orientierungsfahrten, Fahrradkontrollen, „Aktion saubere Landschaft“, „Tag der Umwelt“, Fotowettbewerbe, etc. aufgewendet wurden. Damit bewährte sich die Jugendgruppe auch auf feuerwehrfremdem Terrain.

Erfolgreich bei Wettbewerben

Die Jugendfeuerwehr Silberborn ist seit ihrer Gründung sehr leistungsorientiert. An allen Wettbewerben auf Kreisebene wird teilgenommen. Aus den Reihen der Betreuer wurden immer wieder Wettbewerbsrichter gestellt und somit auch die Kreisjugendfeuerwehr unterstützt. Es ist den Betreuern gelungen, die Jugendlichen zu besonderen Leistungen anzuspornen. So wurde an 39 Kreiswettbewerben teilgenommen und dabei 34 mal einer der ersten beiden Plätze belegt. Die guten Platzierungen berechtigten zu 22 Starts bei Bezirkswettbewerben in den Regierungsbezirken Hildesheim oder Hannover -teilweise mit zwei Gruppen. Absoluter Höhepunkt waren die Teilnahmen an Landeswettbewerben in den Jahre 2001, 2003 und 2007. Die Jugendfeuerwehr Silberborn war und ist die erste aus dem Kreisgebiet, der diese Leistung gelungen ist. Bei den 68 bestrittenen Pokalwettbewerben konnte 41mal der erste Platz belegt werden. Diese Leistungen kamen nur durch eine gute Motivation und die gemeinsame Arbeit der Jugendlichen und Betreuer zustande. Gerade die guten Platzierungen haben zur Steigerung der Motivation auf allen Ebenen beigetragen. Alle Kameraden, die in die aktive Wehr übernommen wurden, haben vorab die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr erworben. Bei allen Abnahmen der Leistungsspangen haben die Gruppen, an denen die Silberborner beteiligt waren, mit sehr guten Ergebnissen abgeschnitten.

Im Jahre 1999 wurde den Kameraden Golo Kraaz, Nils Meyer, Christoph Koch, Marc Rössler und Andy Pierskalla die Florianmedaille der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr überreicht. Mit der Auszeichnung wurde ihr vorbildliches Verhalten nach einem Verkehrsunfall in Silberborn belohnt. In dieser Art und für solch eine Tat wurde die Ehrung in Niedersachsen einmalig vergeben.

Gute Zahlen

Bei allen Aktivitäten kam aber auch die Kameradschaft nie zu kurz. So ist zum Beispiel einem Kassenbericht aus dem Jahre 1987 zu entnehmen, dass in diesem Jahr 12.860 DM die Kasse der Jugendfeuerwehr durchliefen. Von dieser Summe wurde ein Betrag in Höhe von 3.682,70 DM für die Kameradschaftspflege ausgegeben. Dieses ist jedoch kein Einzelfall, sondern nur ein Beispiel. Oft wurde nach den Übungsdiensten ein Grillabend angefügt oder kurzfristig Getränke mitgenommen. Die Kameradschaftspflege mit den Jugendfeuerwehren des Landkreises dokumentiert sich an der Teilnahme an allen angebotenen Veranstaltungen und an der Akzeptanz im Kreisgebiet.

Zurzeit gehören der Jugendfeuerwehr 30 Jugendliche an. Hiervon sind die Hälfte  Mädchen, die gem. eines Kommandobeschlusses vom September 1997 auch in die aktive Wehr übernommen werden können.

134 Jugendliche haben die Jugendfeuerwehr bisher durchlaufen. Übernommen wurden insgesamt 71 Kameraden, von denen heute noch 40 aktiv dabei sind. Durch die Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr liegt das Durchschnittsalter der aktiven Wehr zur Zeit bei 39 Jahren. Die Zahl der Aktiven ist mit derzeit 51 Kameraden für eine Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung erstaunlich hoch.

Dank und Appell

Abschließend gilt es Dank zu sagen. Dank an die Mitglieder des Kommandos aus dem Jahre 1973, die mit ihren Beschlüssen die Weichen für eine erfolgreiche Jugendarbeit gestellt haben. Ob sich diese Kameraden über die erfreulichen Folgen ihrer Beschlüsse wirklich im Klaren waren? Gerade der damalige Ortsbrandmeister und heutige Ehrenortsbrandmeister Otwin Schrader hat sich, stellvertretend für alle, immer wieder für die Jugendfeuerwehr eingesetzt und wurde für diese Bemühungen im Jahre 1983 mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet. Friedel Koch und Thomas Melching wurden zwischenzeitig mit der Florianmedaille der Nds. Jugendfeuerwehr für ihre Leistungen in der Jugendarbeit ausgezeichnet.
Aber auch die Kommandos und die aktiven Kameraden haben in den letzten 40 Jahren jederzeit zu ihrer Jugendfeuerwehr gestanden und deren Arbeit unterstützt. Dabei wurden oftmals eigene Ansprüche zurückgestellt, um die Wünsche der Jugendlichen zu erfüllen. Ein Dank gilt auch den vielen unscheinbaren Helfern, die immer wieder bereit sind, die Jugend mit großen und kleinen Taten zu unterstützen. Als Beispiele seien hier die Bereitstellung von Fahrzeugen, Geräten und Materialien genannt. Diese Hilfe, die oft nicht in Beträgen auszudrücken ist, ist unverzichtbar und allen Beteiligten sei ungenannt gedankt.
Ein Dank gilt aber auch den Mitgliedern von Rat, Ortsrat und Verwaltung, die jederzeit die Belange der gesamten Jugendfeuerwehr vertreten und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten fördern.

Hier ist ein Appell angebracht:
Die Ehrenamtlichkeit muss gestärkt und anerkannt werden. Mittel für die Jugendarbeit, gerade auch, wenn sie ehrenamtlich geleistet wird, müssen zur Verfügung gestellt werden. Eine hauptamtliche Jugendarbeit, wie sie jetzt ehrenamtlich bei Vereinen und Organisationen geleistet wird, ist nicht mehr bezahlbar. Ehrenamtliche Kräfte dürfen nicht ausgenutzt werden, indem sie als Ersatz für nicht bereitgestellte Mittel ihre Arbeit leisten müssen. Eine Anerkennung hin und wieder ist für diese Kräfte sicher Anreiz genug, um ihre Arbeit für die Jugend fortzusetzen.