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12.06.2022

Waldbrand im Naturpark Solling-Vogler (12.06.2022)

Einsatzstichwort: FEU Waldbrand
Einsatzmeldung: Südlich von Neuhaus
Einsatzort: Solling zwischen Neuhaus i.S. und Amelith
Alarmierte Schleifen: Großschleife Neuhaus i.S., Großschleife Silberborn, Mittelschleife Brand Holzminden, Drohnenstaffel LK Holzminden, THW Holzminden FG Ortung
Fahrzeuge: HLF 10, TLF 2000, MTW (Neuhaus i.S.); LF 10, MTW-EL (Silberborn); ELW 1, TLF 4000, HLF 20/16, TLF 24/50, LF 8/6, SW-KatS, MTW, MTW, KdoW (Holzminden) sowie diverse Feuerwehreinheiten aus dem LK Northeim und weitere Hilfsorganisationen
Eingesetzte Kräfte: ca. 150 (insgesamt)
Alarmzeit: 18:20 Uhr

Bericht:

Am Sonntag, den 12.06.2022 war der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Holzminden erneut gefordert. Direkt nach einem gemeldeten Einsatz zur Wasserrettung an und auf der Weser, welcher sich glücklicherweise nicht bestätigt hatte, wurde der Kooperativen Regionalleitstelle (KRL) Weserbergland in Hameln über den Notruf eine Rauchentwicklung im Bereich des Sollings um Neuhaus i.S. gemeldet. Bemerkt wurde diese durch Hobbypiloten, welche mit ihren Kleinflugzeugen über der Region unterwegs waren.

Da bei einem potenziellen Waldbrand viel Personal erforderlich ist, alarmierte die KRL Weserbergland umgehend eine dementsprechende Anzahl an Einsatzkräften und Einsatzmaterial. Neben einem Löschzug der Ortsfeuerwehr Holzminden, waren ebenfalls die Ortsfeuerwehren Neuhaus i.S. und Silberborn mit allen Einsatzfahrzeugen alarmiert. Auch aus dem Nachbarlandkreis Northeim waren Einsatzkräfte in den Solling geeilt. Neben den Feuerwehren aus Schönhagen, Uslar und Bodenfelde, war auch ein Sonderfahrzeug aus der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Einbeck, ein Wechselladerfahrzeug mit aufgesatteltem Wassertank, im Einsatz.

Da keine direkte Kommunikation zu den Piloten möglich war, gestaltete sich die Ortung der Brandstelle als besondere Herausforderung. Die Flugzeuge sollten über dem Brandort kreisen, um die konkrete Position hierdurch einzugrenzen. Da die Flugzeuge jedoch einen hohen Wenderadius besaßen, war das Ausfinden der Brandstelle durch die Einsatzkräfte vom Boden aus nahezu unmöglich. Jedoch konnte mittels Unterstützung eines Flugradars die Flugbahn bestimmt werden, wodurch den bodengebundenen Einheiten der Bereich um Amelith als wahrscheinlicher Brandherd durchgegeben werden konnte.

Da der Wald in diesem Bereich jedoch sehr dicht bewachsen ist, war auch trotz der etwas konkreteren Ortsangabe die Lokalisation des gemeldeten Feuers noch nicht möglich. Hier erwiesen sich die Drohnenstaffeln der Kreisfeuerwehr Holzminden, wie auch die Drohne des Drohnentrupps des THW OV Holzminden, als wichtige unterstützende Einheiten. Kurze Zeit nach dem die Drohnenstaffeln ihre Geräte in der Luft hatten, konnte die Rauchentwicklung bestätigt werden. Nach einem kurzen Standortwechsel lagen mithilfe der Drohnenausnahmen GPS-Koordinaten der Brandstelle bei der Einsatzleitung vor.

Während der Lokalisierungsmaßnahmen bezog die Ortsfeuerwehr Holzminden ihren Bereitstellungsraum am Gemeindezentrum „Haus des Gastes“ in Neuhaus i.S. Von dort aus rückten das LF 8/6, das TLF 4000, wie auch das alte TLF 24/50, in den Wald Richtung Amelith vor, um sich dort mit einem sachkundigen Forstarbeiter zu treffen und Verdachtsbereiche auf Brandhinweise zu kontrollieren. Alle drei Fahrzeuge bilden für Waldbrandszenarien wichtige Einsatzmittel. Die Tanklöschfahrzeuge können durch ihre großen Wassertanks große Mengen des benötigten Löschwassers effizient zum abgelegenen Brandort transportieren. Das LF 8/6 ist durch seinen vergleichsweise kurzen Randstand sowie seines Allradantriebs geländegängig und damit für die Waldwege geeignet.

Nachdem durch die Drohnen die Brandstelle konkret geortet werden konnte, fuhren Einheiten aus dem Landkreis Northeim die gemeldete Brandstelle an und übernahmen die erste Brandbekämpfung. Der Zug bestehend aus den beiden Holzmindener Tanklöschfahrzeugen und dem LF 8/6 wurde zur Unterstützung des Northeimer Einheiten aus dem mittlerweile erreichten Bereitstellungsraum in Amelith angefordert.

Die eigentliche Einsatzstelle befand sich etwa 400 m entfernt von einem Waldweg, mitten im dicht bewachsenen Teil des Sollings. Auf einer Fläche von ca. 50 m mal 50 m brannte das Unterholz sowie der Waldboden, welcher hauptsächlich aus Torf und Rohhumus bestand. In aufwendiger Handarbeit musste der Waldboden teilweise umgegraben werden, um die tief im Boden liegenden Glutnester erreichen zu können. Die Glutnester wurden dann mittels mehrerer D-Strahlrohre abgelöscht.

Die Holzmindener Kräfte unterstützen die kräftezehrenden Arbeiten am Brandherd, während die Tanklöschfahrzeuge mit weiteren Fahrzeugen die Wasserversorgung im Wald sicherstellten. Abschließend wurde vom TLF 4000 noch Netzmittel zum abgegebenen Löschwasser zugemischt.

Der umfangreiche Einsatz endete für die verbliebenen Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Holzminden nach insgesamt ca. sechs Stunden. Mitarbeiter der Forst, unter anderem der zuständige Waldbrandbeauftragte für den betroffenen Bereich, übernahmen die Einsatzstelle und haben diesen in den darauffolgenden Tagen regelmäßig konrolliert.

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden, Einsätze-Fw-Silberborn, Einsätze-Fw-Neuhaus
Von: J. Ohm / L. Schrader; Fotos: K. Reim / G. Hartmann / L. Schrader