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20.10.2017

Jahreshauptübung in Holzminden erneut großer Besuchermagnet (20.10.2017)

Die traditionelle Jahreshauptübung der Ortsfeuerwehr Holzminden fand am Freitagabend statt und war erneut ein Besuchermagnet für Groß und Klein. Am Abend hatten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sowie des Landkreises Holzminden und weit darüber hinaus wieder die Chance bekommen, die Schnelligkeit und Professionalität einer Freiwilligen Feuerwehr hautnah mitzuerleben.

In diesem Jahr war das Dienstgebäude des Polizeikommissariats Holzminden als Übungsobjekt für die Schauübung ausgewählt worden. Hier wurden die Feuerwehrfrauen und -männer mit einer Brandbekämpfung im Bereich der Tiefgarage konfrontiert. Holger Kleinod, aktive Einsatzkraft der Ortsfeuerwehr, kommentierte über Lautsprecher die einzelnen Maßnahmen der Einsatzkräfte verständlich und fachkundig.

Pünktlich um 19:00 Uhr rückte zuerst der erste Zug der Ortsfeuerwehr Holzminden zur Einsatzstelle an und ging auf der anliegenden Allersheimer Straße in Bereitstellung. Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Michael Nolte führte, gemeinsam mit dem Zugführer des ersten Zuges Olaf Jungermann, erste Erkundungsmaßnahmen durch und gab den angerückten Einsatzkräften die ersten Einsatzbefehle.

Ein Trupp des HLF 20/16 ging unter schwerem Atemschutz in die Tiefgarage vor und demonstrierte hier einen Schaumeinsatz zur Brandbekämpfung. Für eine zusätzliche Herausforderung sorgte gleich zu Beginn der Übung ein Pizzaboote mit seinem Kleinwagen. Als sei er als Negativbeispiel ein Teil der Übungdarstellung (was er jedoch nicht war), fuhr er trotz reichlich Blaulicht mitten in die Einsatzstelle und versperrte der Drehleiter und den nachrückenden Fahrzeugen den Weg. Moderator Holger Kleinod nutzte die Gelegenheit, den Anwesenden Zuschauern die Problematik dieses Verhaltens zu erläutern. Mit einigem Zureden konnte der junge Mann schließlich wieder aus der Einsatzstelle gelotst werden, sodass der weitere Einsatz möglich wurde. 

Verschiedene Arten der Menschenrettung wurden hier den Zuschauern gezeigt - die Drehleiter leiterte an einem Fenster im 2. Obergeschoss des betroffenen Gebäudes an, von der Besatzung des LF 20/16 wurde ein Sprungpolster eingesetzt, ein weiterer Trupp von diesem Fahrzeug drang unter Atemschutz mit einem C-Rohr über den Haupteingang zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude vor. Auch hier stand ein Sicherheitstrupp bereit.

Eine Wasserversorgung für die eingesetzten Löschfahrzeuge wurde von einem nahegelegenen Unterflurhydranten her durch die Einsatzkräfte des Tragkraftspritzenfahrzeuges aufgebaut, durch die Besatzung des Schlauchwagens wurde die Wasserförderung über lange Wegstrecke aus einem offenen Gewässer, in dem Fall dem mittleren Teich, simuliert. Der ebenfalls angerückte Rettungswagen der Johanniter-Unfall-Hilfe Holzminden ging in Bereitstellung und stand somit für eventuelle medizinische Notfälle oder die Versorgung von Betroffenen und Verletzten bereit.

Bereits frühzeitig veranlasste Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Michael Nolte über den Einsatzleitwagen die Nachalarmierung des zweiten Zuges. Dieser fuhr die Einsatzstelle aus dem Wiesenweg an und ging auf der Sohnreystraße in Bereitstellung, während Zugführer Dieter Kumlehn durch den Einsatzleiter in die Lage eingewiesen und mit Aufträgen versorgt wurde.

Einsatzkräfte des LF 16-TS gingen unter schweren Atemschutz in das Kellergeschoss vor. Hierbei führten sie ein Kombi-Schneid-/Spreizgerät mit sich, um Insassen aus den im Gebäude befindlichen Gewahrsamszellen zu befreien, mittels Fluchthauben ins Freie zu retten und an bereitstehende Einsatzkräfte der Polizei zu übergeben. Ebenfalls wurde der Einsatz einer Steckleiter durchgeführt, um weitere Personen aus dem 1. Obergeschoss zu retten.

Durch den Rüstwagen wurde das angenommene Brandfahrzeug im Anschluss an die dargestellten Löscharbeiten mittels Seilwinde aus der Tiefgarage geborgen. Ebenfalls mit dem zweiten Zug angerückt war das TLF 24/50 – dieses verblieb auf der Sohnreystraße in Bereitstellung, um zu eventuell anfallenden Realeinsätzen der Ortsfeuerwehr sofort ausrücken zu können.

Durch sämtliche Einheiten wurde die gesamte Einsatzstelle ausreichend ausgeleuchtet – so konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher alle eingesetzten Einsatzfahrzeuge und Gerätschaften bestaunen, anders als dies beispielsweise bei tatsächlichen Einsatzlagen gewünscht ist.

Auch sicherten die Einheiten die Einsatzstelle von drei Seiten her gegen den fließenden Verkehr ab, unter anderem das Wechselladerfahrzeug wurde hierzu eingesetzt. Auch das neu bei der Ortsfeuerwehr Holzminden stationierte Krad des Landkreises wurde präsentiert und war ein Hingucker für die anwesenden Besucher.

Im Anschluss an die Jahreshauptübung wurde der gesamte Fuhrpark wieder bestückt und einsatzbereit gemacht, bevor im Gerätehaus in der Wallstraße die ebenfalls traditionelle Nachbesprechung mit allen eingesetzten Kräften, Unterstützern und Helfern sowie zahlreichen Gästen stattfand.

Ortsbandmeister Michael Nolte freute sich zahlreiche Vertreter der Feuerwehren, der Hilfsorganisationen, der Bundeswehr und natürlich der Polizei begrüßen zu dürfen. Auch die Verwaltung, mit Bürgermeister Jürgen Daul an der Spitze, und die Politik waren vertreten.

Nolte dankte allen Unterstützern, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Übung mitgewirkt haben und natürlich der Polizei für die Bereitstellung des Übungsobjekts. Anschließend bereitete stv. Ortsbrandmeister Tobias Hauske das Übungsgeschehen aus feuerwehrtechnischer Sicht für alle Anwesenden anhand einer Präsentation noch einmal verständlich auf, bevor der Abend bei einem Imbiss und vielen Gesprächen ausklang.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: J. Drescher/J. Schwingel
Fotos: J.-P. Hempel/T. Schwingel/J. Schwingel