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06.10.2016

Unfall und eingeklemmte Person: 2. Zug übt auf Baustelle (06.10.2016)

Der 2. Zug der Ortsfeuerwehr Holzminden führte im Rahmen seiner regelmäßigen Übungsdienste eine Übung auf einer Baustelle in der Holzmindener Wilhelm-Raabe-Straße durch.

Angenommen wurde ein Alleinunfall eines Kleinfahrzeuges, welches in die betroffene Baustelle hinein gefahren und nun rückwärts an einer leichten Steigung aus Bauschutt zum Stehen gekommen war. Der Fahrzeuginsasse erlitt hierbei eine Rückenverletzung und musste schonend aus seinem zerbeulten Fahrzeug befreit werden. Durch die Erschütterung des Unfalles hatte sich außerdem ein Stahlträger gelöst und eine Person unter sich begraben, eine dritte betroffene Person galt als vermisst.

Der Zugführer und Einsatzleiter Dieter Kumlehn teilte die angerückten Einsatzkräfte auf die einzelnen Einsatzabschnitte auf. Die Besatzung des HLF 20/16 übernahm die Rettung der Person aus dem verunfallten Fahrzeug, die Kräfte des Rüstwagens (RW) sowie des LF 16-TS führten die Befreiung der eingeklemmten sowie die Suche nach der vermissten Person durch.

Der Einsatzleitwagen (ELW 1) ging auf einer anliegenden Hofeinfahrt in Stellung und begann mit der Dokumentation des Einsatzes und der Abarbeitung der anstehenden Aufträge. Auch die Besatzung eines angerückten Rettungswagens der Johanniter-Unfall-Hilfe Holzminden ging in Bereitstellung und führte die medizinische Versorgung der betroffenen Personen durch, weitere Fahrzeuge der umliegenden Rettungsdienste befanden sich fiktiv auf Anfahrt.

Schnell wurde das verunfallte Fahrzeug mit Hilfe eines speziellen Abstützsystemes stabilisiert und somit der Patient gegen übermäßige Erschütterungen geschützt. Weiterhin wurde das Fahrzeug gegen ein eventuelles Wegrollen gesichert. Ein Ablageplatz der benötigten Gerätschaften wurde eingerichtet, die Scheiben des Fahrzeuges wurden fachmännisch entfernt und weitere Vorbereitungen zur Arbeit mit hydraulischen Rettungsgeräten getroffen.

Parallel konnte die unter dem Stahlträger eingeklemmte Person mittels Lufthebekissen befreit und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus abtransportiert werden. Auch die vermisste Person konnte schnell gefunden und erstversorgt werden. Sie war in einer Panikreaktion in einen Energieschacht geflohen und hatte hier eine Fußverletzung erlitten, wodurch sie nicht weiter gehfähig war. Die Einsatzkräfte führten das Begehen des Energieschachtes sowie die Rettung der Person unter dem Einsatz eines Mehrgasmessgerätes durch, um rechtzeitig vor eventuellen gefährlichen Stoffe in der Umgebung gewarnt werden zu können.

In enger Absprache mit den Kräften des Rettungsdienstes, wurde mittels hydraulischen Rettungsgeräts die Rettung der eingeschlossenen Person durchgeführt. Mit Schere und Spreizer wurde dazu die Fahrertür entfernt und anschließend das Fahrzeugdach abgetrennt. Die verletzte Person konnte patientenschonend befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Eine vierte Person, welche sich in der Zwischenzeit als betroffen herausstellte, wurde durch einen fiktiv anwesenden Notfallseelsorger betreut.

Der anwesende stellvertretende Ortsbrandmeister Tobias Hauske zeigte sich sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit und lobte den Einsatz der rund zwanzig anwesenden Kräfte des 2. Zuges. "Die Einsatzkräfte präsentierten eine saubere Abarbeitung der Übungslage, alle betroffenen Personen wurden schnell und patientenorientiert versorgt und gerettet", so Tobias Hauske. Zugführer Dieter Kumlehn bedankte sich außerdem bei der Johanniter-Unfall-Hilfe für die gewohnte hervorragende Unterstützung im Dienstbetrieb, sowie bei Manfred Stahlmann für das Zurverfügungstellen des Übungsgeländes und bei Ehrenortsbrandmeister Friedrich Ahlbrecht, der als Übungsdarsteller fungierte.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: J. Drescher
Fotos: J. Drescher/P. Ostermann/T. Kumlehn